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AI Voice AudioBook: Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen: Ein Kinderbuch by Selma Lagerlöf

AudioBook: Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen: Ein Kinderbuch by Selma Lagerlöf

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Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen

1 Der Junge

Es war einmal ein Junge. Er war ungefähr vierzehn Jahre alt, groß und gut gewachsen und flachshaarig. Viel nutz war er nicht, am liebsten schlief oder aß er, und sein größtes Vergnügen war, irgend etwas anzustellen.

Es war an einem Sonntagmorgen, und die Eltern machten sich fertig, in die Kirche zu gehen. Der Junge saß in Hemdärmeln auf dem Tischrande und dachte, wie günstig das sei, daß Vater und Mutter fortgingen und er ein paar Stunden lang tun könne, was ihm beliebte. »Jetzt kann ich Vaters Flinte herunternehmen und schießen, ohne daß es mir jemand verbietet«, sagte er zu sich.

Aber es war fast, als habe der Vater die Gedanken seines Sohnes erraten, denn als er schon auf der Schwelle stand, um hinauszugehen, hielt er inne und wendete sich zu ihm. »Da du nicht mit Mutter und mir in die Kirche kommst«, sagte er, »kannst du wenigstens ein wenig aufräumen. Du hast das Zimmer so unordentlich hinterlassen, daß es eine Schande ist. Und wenn du nicht aufräumst, werden wir dich beim nächsten Mal sicher draußen vor der Tür einschließen.«

Der Junge zuckte mit den Schultern und sagte nichts. Er wußte wohl, daß Vater es nicht ernst meinte, denn er hatte ihm das Versprechen wiederholt abgenommen, daß er nicht mehr so faul und böse sein sollte. Aber Vater hatte aufgegeben, denn es war nutzlos gewesen, ihn zu bitten.

Als der Vater die Tür hinter sich zugeschlagen hatte, lachte der Junge laut. »Wie gut, daß sie fort sind!« rief er. »Jetzt kann ich tun, was ich will.«

Er sprang vom Tisch und rannte ins Wohnzimmer. Dort lagen die Sachen herum, die er am Abend zuvor dort hingelegt hatte: Karten, Bücher, Stiefel und allerlei Spielzeug. Er machte sich erst daran, die Dinge auseinanderzulegen, die er im Schrank versteckt hatte, und er wollte gerade mit den Spielsachen anfangen, als ihm die Flinte einfiel.

Er ging in die kleine Kammer, wo die Waffen hingen. Die Flinte war eine große, schwere Waffe, und er wußte, daß er sie kaum halten konnte. Aber er nahm sie trotzdem vom Nagel, denn er dachte, wenn er sich nur ein wenig anstrengte, würde es ihm gelingen.

Er hatte es wirklich nicht leicht. Er mußte die Flinte auf die Schulter legen und den Lauf nach oben richten, um den Abzug erreichen zu können, und er mußte sich ganz gerade machen, um nicht umzufallen. Schließlich gelang es ihm, den Abzug zu drücken.

Der Schuß war ohrenbetäubend laut in dem kleinen Raum, und der Rückstoß ließ ihn fast zu Boden sinken. Er war ganz aufgeregt, denn er hatte ja noch nie geschossen. Er suchte in der Kammer herum und fand das einzige Munitionspäckchen, das er in der Hand halten konnte, und drückte den Abzug noch einmal.

Es war genauso laut, und er glaubte, er würde ohnmächtig werden vor Freude über das, was er getan hatte. Er dachte, er müsse Vater und Mutter davon erzählen, wenn sie zurückkamen.

Da hörte er einen Schlag vor der Tür. »Wer ist da?« fragte er.

»Es ist der Geselle«, hörte er eine Stimme sagen. »Ich habe gerade die Tür abgeschlossen und wollte fragen, ob es Euch recht ist, wenn ich jetzt gehe.«

Der Junge zögerte einen Augenblick. Er wußte, daß der Geselle ihm nie etwas verriet. Aber er war auch ein biß stolz auf sich selbst und wollte nicht, daß jemand anders zuerst davon hörte, was er geleistet hatte.

»Nein«, rief er zur Tür hinaus. »Ich brauche Euch nicht mehr! Ich will selbst abschließen!«

Er hängte die Flinte wieder auf, so gut er konnte, und rannte ins Wohnzimmer, um aufzuräumen. Aber er war so aufgeregt, daß er sich kaum konzentrieren konnte. Er nahm ein Spielzeug und warf es in die Kiste, nahm ein Buch und warf es auf den Tisch. Er tat alles schnell und unordentlich, und bald sah es schlimmer aus als vorher.

Da hörte er ein Geräusch in der Küche. Er dachte, es sei der Geselle zurückgekommen, aber er war sicher, daß er die Tür abgeschlossen hatte. Er lauschte. Das Geräusch kam wieder. Es war ein leises Piepsen.

Er schlich zur Küchentür und spähte hinein. Dort sah er etwas, das ihn so erschreckte, daß ihm das Blut in den Adern gefror.

Auf dem Tisch, wo das Frühstück gestanden hatte, saß eine kleine Gestalt. Es war ein Wichtelmännchen, nicht größer als ein Fingerhut. Es war alt und runzlig, und es hatte einen Bart, der ihm bis zu den Knien reichte. Es trug einen roten Rock und eine hohe, rote Mütze. Es saß auf dem Brotkorb und knabberte an einem Stück Käse, und jedes Mal, wenn es ein Stückchen Kaß abgebrochen hatte, stieß es einen kleinen, zufriedenen Seufzer aus.

Der Junge wußte, daß Wichtelmännchen nicht existierten, aber er wußte auch, daß er das sah, was er sah. Er wollte schreien, aber seine Kehle war wie zugeschnürt. Er trat einen Schritt zurück und stieß mit dem Fuß gegen einen Hocker, der daraufhin umfiel und einen großen Lärm machte.

Das Wichtelmännchen sah auf, und seine kleinen Augen blitzten ihn an. »Was machst du denn für einen Lärm?« fragte es mit einer Stimme, die klingend und hoch war wie eine Glocke.

Der Junge stammelte: »Ich – ich habe nichts getan.«

»Das glaube ich dir nicht«, sagte das Wichtelmännchen. »Du hast bewußt Lärm gemacht, um mich zu erschrecken. Aber das wird dir nicht helfen. Ich weiß alles, was hier im Haus vorgeht. Ich habe schon lange hier gelebt, lange bevor deine Großeltern hier wohnten.«

Der Junge war nun so mutig geworden, daß er fragte: »Wer bist du? Bist du ein Kobold?«

»Ich bin der Hauswichtel«, antwortete das Männchen. »Und ich habe mich schon lange mit dir und deinen Eltern befreundet. Ich bin es gewesen, der euch geholfen hat, wenn ihr krank wart, und der dafür gesorgt hat, daß eure Ernte gut wurde und die Kühe viel Milch gaben. Aber du warst nie dankbar. Ich habe gesehen, wie du mit der Peitsche auf die Katze eingehauen hast, und ich weiß, daß du deinen kleinen Bruder geschlagen hast.«

Der Junge wurde rot vor Scham. Er wußte, daß er böse gewesen war, aber er hatte nicht gedacht, daß jemand alles sah.

»Ich will es besser machen«, sagte er. »Ich will nie wieder böse sein.«

»Das hast du schon oft gesagt«, erwiderte der Wichtel. »Aber es ist nutzlos. Ich sehe, daß du ein schlechter Junge bist, und ich werde gehen. Ich werde deine Eltern bitten, dich zu verkaufen. Dann wird dir vielleicht jemand beibringen, wie man ein besserer Junge wird.«

Der Junge fiel auf die Knie. »Nein, nein! Bitte tu das nicht! Ich will mich bessern! Ich will mich bessern, wenn du nur hierbleibst! Ich will alles tun, was du sagst!«

»Du willst es vielleicht«, sagte der Wichtel, »aber du kannst es nicht. Du bist zu faul und zu boshaft. Ich werde gehen. Und wenn deine Eltern zurückkommen, werden sie sehen, daß ich weg bin, und sie werden erkennen, daß sie dich verkaufen müssen, weil du nicht besser wirst. Ich habe meine Sachen schon gepackt und bin schon auf dem Weg nach draußen.«

Der Junge war verzweifelt. »Aber wohin gehst du?« fragte er. »Ich könnte dir doch etwas Gutes tun! Ich habe ein großes Stück Käse mitgebracht, das ich dir geben kann!«

Er sprang auf und rannte zum Brotkorb. Er nahm das größte Stück Käse, das er finden konnte, und hielt es dem Wichtel hin.

Das Wichtelmännchen sah ihn mitleidig an. »Du verstehst es nicht«, sagte es. »Wenn ich jetzt von hier gehe, kannst du mir keinen Käse geben. Aber wenn du versprichst, in Zukunft ein guter Junge zu sein, kann ich hierbleiben, und du kannst mir morgen früh den Käse geben.«

Der Junge schwor, er wolle von nun an der beste Junge im ganzen Land werden, wenn der Wichtel nur bliebe.

»Nun gut«, sagte der Wichtel. »Ich will es versuchen. Aber du mußt jetzt sofort mit aufräumen anfangen. Und wehe dir, wenn ich auch nur eine einzige Sache sehe, die nicht an ihrem Platz liegt!«

Der Junge war überglücklich. Er sprang zum Tisch und begann, die Sachen wegzuräumen. Er faltete die Karten sorgfältig zusammen, legte die Bücher in den Schrank und stellte die Stiefel ordentlich nebeneinander. Er arbeitete schneller und sorgfältiger, als er es jemals zuvor getan hatte, und er sah dabei immer wieder zu dem Wichtel hinüber, um zu sehen, ob es zufrieden war.

Das Wichtelmännchen saß auf dem Tisch und beobachtete ihn.

Nach einer Stunde war alles aufgeräumt. Der Junge war ganz außer Atem, aber er war stolz auf seine Arbeit.

»Nun«, sagte der Wichtel. »Das ist eine kleine Anfangsleistung. Morgen früh erwarte ich den Käse!«

Dann verschwand es so schnell, daß der Junge nicht einmal sah, wie es wegkam.

Der Junge war sehr müde, aber er war auch sehr froh. Er ging in sein Zimmer und legte sich ins Bett. Er schlief ein, und er träumte von Wichtelmännchen und Wildgänsen.

Am nächsten Morgen, als er erwachte, fühlte er sich leicht und frisch. Er dachte an den Käse, den er dem Wichtel geben wollte, und sprang auf. Er rannte in die Küche, aber der Tisch war leer. Das Wichtelmännchen war nicht da.

Er suchte überall im Haus, aber er fand es nirgends. Er war sehr enttäuscht. Er hatte doch versprochen, ein guter Junge zu werden!

Da hörte er ein Geräusch auf dem Dachboden. Er ging hinauf und fand dort einen kleinen Mann, der ungefähr so groß war wie das Wichtelmännchen, aber er war nicht so alt und hatte keinen Bart. Er trug eine grüne Jacke und eine grüne Mütze. Er saß auf einem alten Koffer und kicherte.

»Was machst du hier?« fragte der Junge.

»Ich bin der Geselle des Wichtelmännchens«, sagte der kleine Mann. »Er hat mich geschickt, um dir mitzuteilen, daß er weg ist.«

»Weg?« fragte der Junge. »Ist er fort?«

»Ja«, sagte der Geselle. »Er hat gesagt, du seist nicht so schlecht, wie er zuerst gedacht hatte, aber du seist immer noch nicht gut genug. Er hat dir einen kleinen Abschiedsgruß dagelassen.«

Der Geselle hob einen kleinen Gegenstand vom Boden auf und hielt ihn dem Jungen hin. Es war ein winziger goldener Ring.

»Das ist für dich«, sagte der Geselle. »Der Wichtel sagte, du sollst ihn an deinen kleinen Finger stecken, und dann sollst du etwas wünschen. Was du dir wünschst, wird in Erfüllung gehen.«

Der Junge nahm den Ring und steckte ihn an seinen kleinen Finger. Er dachte nach, was er sich wünschen sollte. Er hätte sich wünschen können, daß er reich würde, oder daß er ein König würde, aber er dachte an seine Eltern. Er wollte, daß sie stolz auf ihn wären.

»Ich wünsche mir«, sagte er, »daß ich ein besserer Junge werde!«

In demselben Augenblick fühlte er sich ganz leicht und klein werden. Er sah nach unten und sah, daß seine Füße nicht mehr auf dem Boden standen. Er war so klein geworden, daß er kaum größer war als der Geselle.

»Was ist los?« schrie er.

»Du hast dich gewünscht, ein besserer Junge zu werden«, sagte der Geselle. »Und das ist wahr geworden. Du bist jetzt klein genug, um von den Wildgänsen mitgenommen zu werden, damit sie dich auf deiner Reise lehren können, ein besserer Junge zu werden.«

In diesem Augenblick hörte der Junge ein lautes Rauschen über sich. Er blickte nach oben und sah eine große Schar Wildgänse durch das Dach brechen und in den Raum fliegen.

An der Spitze der Schar flog eine große, stolze Gans. Es war Akka von Kebnekajse.

»Komm mit uns, Nils Holgersson!« rief sie. »Wir nehmen dich mit auf eine Reise über ganz Schweden!«

Der Junge war so erschrocken, daß er den goldenen Ring verlor. Er fiel auf den Boden, aber er war so klein, daß er nicht verletzt wurde.

Die Wildgänse umringten ihn, und Akka sagte: »Du bist jetzt klein genug, um auf dem Rücken von Smirre, dem Fuchs, zu reiten, aber wir nehmen dich mit. Steig auf den Rücken von Martin, der Gans!«

Der Junge kletterte auf den Rücken einer großen, grauen Gans, und die Gänse flogen durch das Loch im Dach hinaus in den weiten Himmel.

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