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KI-Stimme Hörbuch: Sagenbuch des Erzgebirges von Johann August Ernst Köhler

Hörbuch: Sagenbuch des Erzgebirges von Johann August Ernst Köhler

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Sagenbuch des Erzgebirges

Von Dr. Joh. Aug. Ernst Köhler

Vorwort

In einer Zeit, da sich die Teilnahme weiterer Kreise dem Erzgebirge, seiner Natur und dem auf demselben pulsierenden Volksleben zugewandt hat, verdienten gleich den Sitten und Gebräuchen und den schlichten Volksliedern auch die Sagen gesammelt und zu einem Ganzen vereinigt zu werden. Besitzen doch andere deutsche Gebirge schon längst ihre Sagensammlungen. Zwar haben bereits in den Jahren 1822 und 1824 Dietrich und Textor zwei Bändchen erzgebirgischer Sagen herausgegeben; niemand aber, der diese 22 Nummern starke Sammlung kennt, wird behaupten wollen, daß uns in derselben ein wirkliches Sagenbuch des Gebirgs geschenkt wurde. Einem solchen haben in anerkennenswerter Weise Gräße und Ziehnert durch ihre sächsischen, Grôhmann, Bernau, Wenisch und andere durch ihre böhmischen Sagen vorgearbeitet, und ebenso bieten Chroniken und die periodische Litteratur viel zerstreutes Material, das mit den immer spärlicher werdenden mündlichen Überlieferungen zu einem erzgebirgischen Sagenbuche vereinigt werden mußte.

Das Erzgebirge ist ein völlig abgeschlossenes Ganzes, dessen südliche Grenze von den Teplitzer und Komotauer Kohlenmulden und dem Egerthale bis Mariakulm gebildet wird. Dabei haben wir das sogenannte »Elstergebirge«, welches geologisch jedoch keine Selbständigkeit beanspruchen kann, sondern als nordöstlicher Ausläufer des Fichtelgebirgs zu betrachten ist und dasselbe unmerklich mit dem Erzgebirge verbindet, von letzterem abgetrennt. Der quellenreiche Abhang des Schönecker Schieferplateaus mit seinen tief eingeschnittenen Thälern und steilen Abhängen trägt jedoch so unverkennbar den erzgebirgischen Charakter an sich, daß wir dasselbe auch in unser Sagengebiet mit eingeschlossen haben. In Böhmen würde der gegen Schönbach gekehrte Abfall und der Leibitschkamm mit den Mariakulmer Bergen die westliche Grenze bilden. Von dem Schönecker Plateau ist dieselbe dann weiter über Falkenstein und Auerbach ins Göltzschthal und von dort an der Westgrenze der Kirchberger Granitinsel über Irfers- und Hauptmannsgrün bis in die Gegend von Neumark und an der Pleiße abwärts nach Frankenhausen bei Crimmitschau zu ziehen. Da das erzgebirgische Becken in vorliegender Sagensammlung ebenfalls berücksichtigt worden ist, so verläuft die Nordgrenze des Gebiets nordöstlich von Crimmitschau über Glauchau, Hohenstein-Ernstthal, Oberrabenstein, etwas nördlich an Chemnitz vorüber nach Frankenberg, Hainichen und Siebenlehn nach Nossen. Die Ostgrenze zieht sich von Nossen über Tharand, den Wilisch nach Gottleuba und von da bis nahe an die Tyssaer Wände, westlich vom hohen Schneeberge fort. Obschon diese östliche Grenze gewöhnlich von Nossen aus über Grillenburg nach Dorfhain und Seifersdorf südlich von Tharand und Rabenau gezogen wird, so glaubte der Verfasser doch beide letztgenannten Orte mit einschließen zu müssen, da der bis an die Weißeritz sich fortsetzende Tharander Wald nur als ein letzter Ausläufer des Erzgebirges anzusehen ist.

Im Jahre 805 zog ein Teil des Heeres bei dem Feldzuge, welchen König Karl, Kaiser Karls des Großen Sohn unternahm, über »Fergunna«, d. h. das Waldgebirge, worunter jedenfalls das Erzgebirge als ein Glied des Ptolemäischen Sudetengebirges, verstanden werden muß. Unser vaterländisches Gebirge war zu jener Zeit noch unbewohnt und dunkler Nadelwald bedeckte dasselbe. Im 10. und 11. Jahrhunderte tritt daher der Name »Miriquidi«, d. h. Schwarzwald, für dasselbe auf, welcher jedoch auch den Colditzer Wald, nicht aber das östliche Erzgebirge umfaßte. In den darauf folgenden Jahrhunderten finden wir des Erzgebirges nicht besonders gedacht, denn der Anbau schritt auf demselben nur sehr sparsam fort. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts aber begegnet man neben den Bezeichnungen »böhmisches Gebirge« und »böhmischer Wald« vereinzelt bei Petrus Albinus auch dem Namen »Erzgebirge«, womit jedoch nicht das ganze Gebirge, sondern nur die Gegenden bezeichnet wurden, in denen Bergbau getrieben ward. Selbst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war die letztere Bezeichnung noch nicht recht eingebürgert, obschon wir jetzt bereits dem Ausdrucke »erzgebirgischer Kreis« begegnen.

Aus dem »Waldgebirge« war im Laufe der Jahrhunderte ein »Erzgebirge« geworden; ehe aber dieser Name allgemeinen Eingang in der geographischen Litteratur gefunden hatte, waren schon längst die ersten Gruben zur Erzgewinnung im Betriebe. Wenn auch die slavischen Bewohner an dem Fuße des Gebirges in den Sudpanien Daleminzi und Chutizi, welche letztere sich selbst in die Thäler des alten Miriquidi hinaufzog, vorherrschend Ackerbau trieben, so haben sie doch als nicht ungeschickte Metallbearbeiter jedenfalls auch Erze gesucht. Der älteste erzgebirgische Bergbau bezog sich vielleicht nur auf die Gewinnung von Zinn-, Kupfer- und Eisenerzen, und erst später trat der Silberbergbau hinzu. Letzterer veranlaßte die Gründung Freibergs in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Damals kamen unter ihrem Vogte Hermann von Gowische Harzer Bergleute, und fortgesetzt hat dann der Zuzug in unser Gebirge, auch aus der bayrischen Oberpfalz, dem Fichtelgebirge und Bezirke von Eger fortgedauert. Schon um das Jahr 1000 hatten Einwanderungen Deutscher in die oben genannten slavischen Gaue stattgefunden und es wurden damals Orte, wie Sachsenfeld, Sachsengrün, Frankenstein, Frankenberg, Frankenhausen u. s. w. gegründet, welche in ihren Namen noch die Erinnerung an diese ersten deutschen Ansiedler erhalten haben. Ebenso weist die Übereinstimmung von Ortsnamen in der Eibenstocker Gegend mit solchen im egerschen Bezirke und in Bayern od

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