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Hörbuch: Die Sitten der Völker, Dritter Band von Georg Buschan
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Die Sitten der Völker
Liebe · Ehe · Heirat · Geburt · Religion · Aberglaube · Lebensgewohnheiten · Kultureigentümlichkeiten · Tod und Bestattung bei allen Völkern der Erde
Bearbeitet auf Grund der Beiträge hervorragender Fachgelehrter
von
Dr. Georg Buschan
Dritter Band
Mit 477 Abbildungen im Text, 6 farbigen Kunstbeilagen und 9 Kunstblättern in Doppeltondruck
Stuttgart, Berlin, Leipzig * Union Deutsche Verlagsgesellschaft
Nachdruck verboten Alle Rechte vorbehalten
Druck der Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart
Inhaltsübersicht
Afrika (Schluß) 1
Westafrika 1
Sudan 69
Das Kongobecken 94
Amerika 127
Das arktische Amerika 127
Das übrige Nordamerika 138
Mittelamerika und die westindischen Inseln 174
Südamerika 189
Europa 223
Der germanische Kulturkreis 227
Die romanischen Völker 321
Die slawischen Völker 363
Die nichtslawischen Balkanvölker 390
Die übrigen in Europa vertretenen Stämme: Lappen, Finnen, Basken, Zigeuner 408
Verzeichnis der Kunstbeilagen
Weib oder Vase?
Ein „Makenge“ genannter Würdenträger der Babende
Die Flötenzeremonie oder Lenya der Hopi-Indianer
Festzug bei einer Posada (Weihnachtsitte in Mexiko)
Tariana-Indianer vom Rio Negro (Brasilien)
Eingeborenenfrau Südamerikas, die ihr Kind in einem mit Pelz ausgefütterten, „Shihungju“ genannten Korb auf dem Kopf trägt
Maskentänzer der Opaina, eines Stammes am Apaporis River in Brasilien
Bauernhochzeit auf der Alb
Wendische Brautjungfer vor dem Hochzeitshause
Bauernhochzeit in Oberschlesien
Königsfahrt bei den Slowaken
Braut und Bräutigam aus Wltschnov bei Ungarisch-Brod
Bojarenhochzeit
Kinderverlöbnis in Griechenland
Totenwache, ein Brauch bei den spanischen Zigeunern
Afrika (Schluß)
Westafrika
Die Küste von Westafrika ist eine der am dichtesten bevölkerten Gegenden der Erde. Ihre Bevölkerung, von verschiedensten Rassenstämmen gebildet, hat ein hohes Maß an Kultur entwickelt, was sich besonders in der hochstehenden religiösen und moralischen Auffassung zeigt.
Die Goldküste, die ihrer Küste ihren Namen gegeben hat, ist in ihrer südlichen Hälfte von den Akan, im Norden von den Aschanti und Dahomeyanern bewohnt. Die Akan sind in verschiedene Stämme geteilt, die sich durch Sprache, Religion und Sitten unterscheiden, aber eine gemeinsame Abstammung haben. Die wichtigsten Akanstämme sind die Fanti, Aschanti, Aschente, Akem, Tschwi und Ewe.
Die Fanti-Neger sind meistens sesshaft, betreiben Ackerbau und Viehzucht, sind aber auch ein sehr geschickter Seefahrer und Händler. Sie leben in Dörfern, die um einen zentralen Platz angelegt sind, auf dem die Versammlungen und Gerichtsverhandlungen stattfinden. Die Familienhäuser sind oft als Kreisbauten ausgeführt und mit Strohdächern versehen.
Die Aschanti, ein mächtiger Staat, der im 18. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte, sind ein sehr kriegerischer Stamm, der zeitweise fast die ganze Goldküste beherrschte. Die Königstitel sind erblich, und die Krone, der „Sitz“, ist von großer religiöser Bedeutung. Der Aschanti-König ist der oberste Krieger und Priester seines Volkes.
Die Religion der Akan ist ein komplexes Gebilde, das aus verschiedenen Elementen besteht. Im Zentrum steht der Glaube an einen allmächtigen Schöpfergott, der aber im täglichen Leben wenig in Erscheinung tritt. Viel wichtiger sind die niederen Götter, die Geister der Natur, die Ahnenverehrung und die Zauberei.
Die Naturgeister werden als +Nyame+ bezeichnet, +Oboosom+ oder +Abosom+ bezeichnet. Jeder Baum, jeder Fluss, jeder Berg hat seinen Geist, der angerufen und besänftigt werden muss. Die Opfergaben bestehen meist aus Speisen, Getränken oder Tieropfern.
Die Ahnenverehrung spielt eine große Rolle. Die Seelen der Verstorbenen leben weiter und beeinflussen das Leben der Nachkommen. Die Toten werden in Familiengrüften beigesetzt, die regelmäßig besucht und versorgt werden müssen.
Die Hexerei und Zauberei sind weit verbreitet und gefürchtet. Es gibt spezielle Priester und Medizinmänner, die mit Hilfe von Zaubersprüchen und Opfergaben Krankheiten heilen und Unheil abwenden sollen.
Die Ehe ist bei den Akan von großer sozialer Bedeutung. Die Frau gehört nach der Heirat zum Clan des Mannes, und die Kinder erben den Clan der Mutter. Die Ehe gilt als gegenseitiges Versprechen, die Familie zu mehren und für den Unterhalt zu sorgen. Polygamie ist erlaubt, aber meistens praktiziert nur der Häuptling oder der reiche Mann mehrere Frauen.
Die Geburt eines Kindes wird mit großer Freude gefeiert, da es ein Segen für die Familie und den Stamm ist. Die Mutter wird nach der Geburt rituell gereinigt und erhält Glückwünsche und Geschenke.
Der Tod eines Menschen ist ein Ereignis, das mit aufwendigen Zeremonien begangen wird. Die Leiche wird rituell gereinigt und in einer speziellen Haltung beigesetzt, um die Wiedergeburt der Seele zu fördern. Die Trauerzeit kann mehrere Wochen dauern, in der die Familie des Verstorbenen geschminkt ist und bestimmte Speisen meidet.
Die Ewe an der Küste von Togo und Dahome sind eng mit den Akan verwandt, haben aber eigene Traditionen entwickelt. Ihr Staatsaufbau ist monarchisch, mit einem König, dem +Ewe-fio+, an der Spitze. Die Ewe sind bekannt für ihre kunstvollen Textilien und ihre Musik.
Die Dahomey-Neger, deren Reich im 18. und 19. Jahrhundert eine große militärische Macht darstellte, sind bekannt für ihre königliche Garde, die aus Frauen bestand, den +Amasonen+. Der König, der +Afa-König+, war eine absolute Herrscherfigur, die sowohl weltliche als auch geistliche Macht vereinigte.
Die Religion der Dahomey-Neger ist stark von Voodoo geprägt, einer Mischung aus traditionellen afrikanischen Glaubensvorstellungen und Elementen des Christentums und Islam. Die wichtigsten Götter sind die +Vodun+, Geister, die bestimmte Naturkräfte oder menschliche Eigenschaften repräsentieren. Der Vodun-Kult ist sehr ausgeprägt und umfasst Opferzeremonien, Tänze und Trancezustände.
Die Gesellschaft der Dahomey ist streng hierarchisch gegliedert, mit Adligen, freien Bürgern und Sklaven. Die Sklavenfrage spielte in der Geschichte Dahomeys eine große Rolle, da der Handel mit Sklaven eine wichtige Einnahmequelle des Königreichs war.
Sudan
Der Sudan umfasst das riesige Gebiet, das sich südlich der Sahara von der Westküste bis zum Roten Meer erstreckt. Die Bevölkerung besteht aus einer Mischung von Arabern, Berbern und verschiedenen Negerstämmen.
Die islamische Religion dominiert weithin, aber viele Stämme haben ihre alten animistischen Glaubensvorstellungen bewahrt, die sich mit dem Islam vermischt haben.
Die nomadischen Völker, wie die Tuareg und andere Berberstämme, sind meist Viehhirten, die in Zelten leben und durch die Wüste ziehen. Ihre sozialen Strukturen sind patriarchalisch, und die Ehre des Mannes ist von größter Bedeutung.
Die sesshaften Ackerbauern entlang des Nils haben eine ältere Kultur entwickelt, die stark von ägyptischen und arabischen Einflüssen geprägt ist. Ihre Dörfer sind oft um Oasen oder fruchtbare Uferzonen angelegt.
Die sozialen Unterschiede sind ausgeprägt, und es existieren verschiedene Kasten oder Klassen, die durch Geburt und Beruf festgelegt sind.
Die Ehe ist in der Regel monogam, obwohl arrangierte Ehen und Polygamie unter arabischen Oberschichten vorkommen. Die Frau spielt eine wichtige Rolle im häuslichen Leben, hat aber oft nur begrenzte Rechte in der Öffentlichkeit.
Die Riten des Lebens – Geburt, Erwachsenwerden, Heirat und Tod – sind oft stark von islamischen Vorschriften bestimmt, aber lokale Bräuche und Aberglauben sind tief verwurzelt.
Die Musik und der Tanz sind wichtige Bestandteile des sozialen Lebens, oft verbunden mit religiösen Festen oder Übergangsriten.
Das Kongobecken
Das Kongobecken ist ein riesiges Gebiet, das von tropischem Regenwald bedeckt ist und von einer Vielzahl von Stämmen bewohnt wird, die sich in Sprache, Kultur und Wirtschaft stark unterscheiden. Die wichtigsten Stämme sind die Bakongo, die Mongo und die Pygmäen.
Die Wirtschaft basiert hauptsächlich auf Subsistenzlandwirtschaft, Jagd und Sammeln. Der Handel zwischen den Stämmen ist wichtig für den Austausch von Gütern wie Salz, Eisen und Palmöl.
Die Gesellschaft ist meist in Sippen und Clans organisiert, die matrilineare oder patrilineare Abstammung verfolgen. Die Autorität liegt oft bei Ältesten oder einem Häuptling, dessen Macht jedoch durch traditionelle Räte begrenzt ist.
Die Religion ist primär animistisch, mit einem starken Glauben an Naturgeister, Ahnen und Zauberei. Die Medizinmänner spielen eine zentrale Rolle bei der Heilung und der Abwehr von bösen Geistern.
Die Pygmäen, die als die ältesten Bewohner des Kongobeckens gelten, leben als Jäger und Sammler in tiefen Wäldern und pflegen ein enges, symbiotisches Verhältnis zur Natur. Sie haben eine eigene, oft nur mündlich überlieferte Kultur und sind bekannt für ihre komplexen Jagdtechniken und ihre Musik.
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