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Hörbuch: Aberglauben, Sitten und Gebräuche des sächsischen Obererzgebirges: Ein Beitrag zur Kenntnis des Volksglaubens und Volkslebens im Königreich Sachsen von Moritz Spiess
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Aberglaube, Sitten und Gebräuche des sächsischen Obererzgebirges.
Ein Beitrag zur Kenntnis des Volksglaubens und Volkslebens im Königreich Sachsen.
(Abhandlung, zum Programm der Realschule zu Annaberg für 1862 gehörig.)
Von Dr. Moritz Spieß.
Dresden, Königl. Hofbuchhandlung von Hermann Burdach. 1862.
Inhalt.
Vorrede
Erste Abtheilung. Aberglaube.
Erstes Kapitel. Das Erkennen des künftigen Schicksals.
I. Schicksalszeiten.
§ 1. Begriff § 2. 3. Tageszeiten, Wochentage § 4. Bestimmte Schicksalstage § 5. 6. Weihnachtszeit § 7-9. Fastnacht § 10. 11. Osterzeit § 12. Walpurgis § 13. Himmelfahrt und Pfingsten § 14. Johannistag § 15. Die zweite Hälfte des Jahres § 16. Andreas § 17. Die Himmelszeichen § 18. Der Mond
II. Die Schicksalszeichen.
§ 19. Begriff und Eintheilung
A. Von selbst sich darbietende Schicksalszeichen.
§ 20. Naturerscheinungen § 21-23. Thiere und Pflanzen § 24. Zeichen von Menschen § 25. Zeichen aus dem Familien- und Geschäftsleben § 26. Zeichen von kirchlichen Dingen § 27. 28. Zeichen bei dem Menschen selbst, dem die Zeichen gelten § 29. Träume
B. Wahrsagekunst.
§ 30. 31. Die Wahrsagekunst des Zufalls oder des Looses § 32. Die Zauberwahrsagerkunst
Zweites Kapitel. Die übernatürliche Einwirkung auf das eigene oder fremde Geschick, die Zauberei.
I. Die Zaubermittel.
§ 33. 34. Einleitung § 35. Zauberei durch Worte § 36. Geschriebene Zauberformeln § 37. Zaubernde Handlungen § 38. Zauberdinge
II. Arten der Zauberei.
A. Die Bosheitszauberei.
§ 39. Zweck und Arten
B. Die Schutz- und Glückszauberei.
§ 40. 41. Zauber gegen mögliche Uebel § 42. Zauber gegen vorhandene Uebel § 43. Zauber zur Erwerbung von Glücksgütern § 44-46.
Vorrede.
Der gegenwärtige Abdruck, dem Programme der Annaberger Realschule für das Schuljahr 1861/62 entnommen, ist der erste Theil einer umfassenderen Arbeit über den Aberglauben, die Sitten und Gebräuche des sächsischen Obererzgebirges. Der Verfasser hat sich bemüht, die gesammelten Notizen und Beobachtungen in eine möglichst wissenschaftliche Form zu kleiden, und hofft, mit der vorliegenden Abhandlung einen Beitrag zur Kenntnis des Volksglaubens und Volkslebens in dieser historisch und volkswirthschaftlich höchst interessanten Gegend Sachsens geleistet zu haben.
Sollte sich die Möglichkeit ergeben, den zweiten Theil (Sitten und Gebräuche) folgen zu lassen, so würde derselbe hauptsächlich die Geburts-, Hochzeits- und Sterbegebräuche, die Volksheilungsart, die Volksweisheit und die Volksmärchen behandeln.
Annaberg, im Junius 1862. Dr. Spieß.
Erste Abtheilung. Aberglaube.
Erstes Kapitel. Das Erkennen des künftigen Schicksals.
I. Schicksalszeiten.
§ 1. Begriff.
Der Aberglaube ist, wie überhaupt alle volksthümlichen Anschauungen, ein Kind der Unwissenheit, welches sich durch die fortbestehende Natur des Menschen und der Verhältnisse, unter denen er lebt, erhält. Im Volke findet sich die tiefste Überzeugung, dass das Schicksal des Menschen nicht nur von Gott allein abhängt, sondern dass auch bestimmte Zeitpunkte und Zeichen des Schicksals kund thun, ob ein Vorhaben gelingen oder scheitern, ob ein Ereigniss eintreten oder ausbleiben werde. Diese Zeitpunkte sind die sogenannten Schicksalszeiten, die Zeiten, in denen das Vertrauen in die Deutbarkeit des künftigen Geschicks am größten ist.
§ 2. Tageszeiten.
Die Tageszeiten, welche für die Schicksalsdeutung in Betracht kommen, sind: die erste Stunde des Tages, der Mittag und die Abendstunde, welche, um mit dem Volksausdruck zu reden, wenn die Sonne untergeht, die Stunde ist, wo der Teufel aus dem Boden steigt. Auch die Mitternachtsstunde gilt als eine besonders schicksalsschwangere Zeit.
§ 3. Wochentage.
Die Wochentage, die als schicksalsschwanger angesehen werden, sind: der Montag, Dienstag und Freitag. Es wird gesagt, dass das, was man an einem Montag beginnt, einen glücklichen Ausgang nehmen werde. Was man am Dienstag anfängt, gelingt nicht. Am Freitag soll man nichts Neues anfangen, denn wenn man es anfängt, so wird es nicht gut gehen. Diesen drei Tagen stehen der Mittwoch und der Samstag als neutrale Tage zur Seite, während der Sonntag als ein Tag angesehen wird, an dem man nicht arbeiten und nicht handeln soll, weil sonst Gefahr droht, das Glück zu verlieren.
§ 4. Bestimmte Schicksalstage.
Als besonders schicksalsschwanger gelten die Tage, welche mit einem religiösen Feste zusammenfallen, oder die Tage, welche durch ein festes kirchliches oder weltliches Ereigniss bestimmt sind. Solche Tage sind: der erste Neujahrstag, der Dreikönigstag, der Tag Mariä Lichtmess, der Faschingsdienstag, der Palmsonntag, der Karfreitag, Ostern, der 1. Mai, der Pfingsttag, der Johannistag, Michaelis, Mariä Himmelfahrt, Michaeli, und Allerheiligen.
§ 5. Weihnachtszeit.
Die Weihnachtszeit, welche mit der Geburt Christi zusammenfällt, ist die wichtigste Schicksalszeit des ganzen Jahres. Sie beginnt mit dem ersten Advent und endet mit dem Dreikönigstag. Man glaubt, dass in dieser Zeit der Schleier zwischen der Geisterwelt und der Menschenwelt dünn sei, und dass das zukünftige Geschick der Menschen durch verschiedene Zeichen und Vorkommnisse kund werde.
§ 6. Die zwölf Rauchnächte.
Die Zeit vom Weihnachtsabend bis zum Dreikönigstag wird als die Zeit der zwölf Rauchnächte bezeichnet, in denen die Engel und Dämonen auf Erden wandeln, und in denen die Menschen sich besonders vor bösen Einflüssen in Acht nehmen müssen. In diesen Nächten kann man die Zukunft am besten sehen und errathen. So soll man in der ersten Nacht einen Blick in den Spiegel werfen, um das Gesicht des künftigen Ehegatten zu sehen. In der zweiten Nacht soll man einen Teller mit Wasser füllen und darauf ein Stück Brot legen, welches man mit dem Namen eines bestimmten Mannes bezeichnet. Kommt das Brot am nächsten Morgen nicht mehr mit dem Namen des Mannes an die Oberfläche, so wird man den Mann heirathen.
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